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der Erik

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  7. Ich möchte ein Thema ansprechen, das mir und vielen anderen am Herzen liegt: die Barrierefreiheit und die allgemeine Willkommenskultur für Menschen mit Behinderungen im Phantasialand in Brühl. Zunächst möchte ich betonen, dass ich die kreative Gestaltung und die vielfältigen Attraktionen des Parks schätze. Doch leider musste ich feststellen, dass das Phantasialand in vielen Aspekten hinter den Standards zurückbleibt, die für einen modernen Freizeitpark unerlässlich sind. Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen, seien sie körperlich, psychisch oder geistig, sehen sich oft pauschalen Ausschlüssen von Fahrgeschäften und Attraktionen gegenüber. In der entsprechenden Broschüre werden sie mit einer Vielzahl von Einschränkungen konfrontiert, die nicht nur stigmatisierend sind, sondern auch die Realität vieler Menschen mit Behinderungen nicht widerspiegeln. Als Grund oder Rechtfertigung zitiert das Phantasialand die Baunorm DIN EN 13814. Es ist schwer nachvollziehbar, dass eine Person, die selbstständig lebt, arbeitet und Sport treibt, aufgrund ihrer Behinderung oder Erkrankung von Fahrgeschäften ausgeschlossen wird, die selbst Kleinkinder oder ältere, gebrechliche Menschen nutzen dürfen. Menschen mit „Psychischen Beschwerden“ werden eine Begleitperson vorgeschrieben und Personen, „die auf einen gesetzlichen Begleiter angewiesen sind, ist die Mitfahrt untersagt“. Die Diskrepanz wirft Fragen auf und führt dazu, dass sich Menschen mit Behinderungen im Phantasialand nicht willkommen fühlen – vielmehr werden sie oft als „störend“ wahrgenommen. Eltern mit Kindern, die eine Behinderung haben, sehen sich gezwungen, die Beeinträchtigung ihrer Kinder zu verbergen, um Ausgrenzung zu vermeiden. Dies ist nicht nur traurig, sondern auch inakzeptabel. Ich habe sowohl privat als Vater als auch beruflich als Dipl. Heilpädagoge im Kontext die Unterschiede zwischen dem Phantasialand und anderen Parks beobachtet. Dabei ist mir aufgefallen, dass Menschen mit Behinderungen im Phantasialand besonders schlecht dastehen und häufig frustriert nach Hause fahren. Diese Erfahrungen sind nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für deren Familien äußerst belastend. Als Träger/ Anbieter für Freizeitausflüge für Menschen mit Handicap überlegt man sich zweimal, ob mal Ausflüge in Ihren Park anbietet. In den Gesetzen und der EU-Konvention ist klar festgelegt, dass Menschen mit Behinderungen nicht diskriminiert werden dürfen und dass Barrierefreiheit ein Menschenrecht darstellt. Ein Menschenrecht und keinesfalls Luxus. Hierzu zählt auch der Freizeitbereich. Es ist an der Zeit, dass das Phantasialand diese Verantwortung ernst nimmt und eine neue Willkommenskultur für Menschen mit Beeinträchtigungen schafft. Ein weiterer Punkt, den ich ansprechen möchte, sind die schlechten Wege und die oft unzureichende Ausschilderung barrierefreier Routen im Park. Auch die App ist nicht hilfreich. Wenn ein Besucher auf eine Treppe trifft und diese nicht nutzen kann, bleibt nur der umständliche Rückweg, was frustrierend und entmutigend ist. Das Personal, das in der Regel freundlich ist, hat oft keine ausreichenden Informationen über barrierefreie Wege und kann somit nicht weiterhelfen. Dies führt auch dazu, dass Gruppen sich aufteilen müssen (in mobile und weniger mobile Personen). Das Problem betrifft auch Familien mit Kinder- und Bollerwagen. Es gibt positive Beispiele, an denen sich das Phantasialand orientieren könnte, wie etwa der Europa-Park oder Efteling in den Niederlanden. In Eftleling wurden separate Eingänge und Anstellmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen geschaffen, Fahrstühle installiert und das Personal entsprechend geschult. Menschen mit Gehbehinderung wird beispielsweise beim Einsteigen in eine Achterbahn geholfen. Es wird darauf geachtet, dass die Personen genug Zeit hierfür haben. Die Wege sind barrierefreier gestaltet. Es gibt Beschreibungen und Videos für die Nutzung der Attraktivitäten, die speziell für die Menschen mit Behinderung und deren Begleiter geeignet sind. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass sich Menschen mit Behinderungen willkommen fühlen. Ich appelliere an das Phantasialand, sich dieser Herausforderung zu stellen und sich aktiv darum zu bemühen, die Barrierefreiheit zu verbessern. Es ist wichtig, dass Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit haben, den Park und die Attraktionen uneingeschränkt zu nutzen, ohne sich benachteiligt oder unerwünscht zu fühlen.