Zum Inhalt springen
Geschrieben

Hallo zusammen,

 

nach meinem Besuch letzte Woche war ich über zwei Dinge verwundert:

  1. Es gibt am PL keine Lademöglichkeit für Elektroautos.
  2. Ich kann nicht finden, dass dieser Sachverhalt hier schon einmal diskutiert wurde.

Beides hat mich gleichermaßen erstaunt ;)

Ich halte das Thema für ziemlich relevant, und wie ich unten ausführe, nicht nur für den einzelnen E-Autofahrer persönlich, sondern vor allem aus strategischer Sicht, wie sich der Park infrastrukturell für die Zukunft aufstellt. Aber fangen wir vorne an:

 

Wie ist die aktuelle Situation?
Ich habe nirgendwo einen Hinweis auf eine Lademöglichkeit für Elektroautos am Phantasialand gefunden. Im GoingElectric-Stromtankstellenverzeichnis sind 10 öffentliche Ladepunkte in der Brühler Innenstadt verzeichnet. Die meisten öffentlichen Ladepunkte begrenzen die Ladezeit auf etwa 4h. Im Januar 2021 waren 1,2% aller deutschen Autos elektrisch angetrieben[1]. 1,2% klingt nach Nische. Bei geschätzen 15000 Besuchern im Park und 5000 Autos auf den PL Parkplätzen sind das also  immerhin 60 Fahrzeuge, die jeden Tag Laden könnten (und es vermutlich schön fänden, das zu tun. s.u.). Nicht mit eingerechnet sind die Rudel holländischer Teslas, die meiner Beobachtung nach regelmäßig die Grenze richtung PL überqueren. Die heben den Schnitt sicherlich an, ob signifikant sei dahingestellt.
Aber auch eine 150%ige Steigerung des E-Auto-Anteils an der Gesamtflotte im Vergleich zum Vorjahr lassen erahnen, dass wir Änderungen erleben werden. Lasst uns deshalb in die Zukunft schauen.

 

Wie wird die Situation in Zukunft aussehen?
Eine Studie des Landkreises vom September 2020 zum Bedarf von Ladestationen im Rhein-Erft-Kreis[2] weist auf S. 70 für das Phantasialand für 2021 einen Bedarf von 50-100 Ladevorgängen pro Tag auf. Das passt ungefähr zu den oben geschätzen 60 Elektrofahrzeugen auf dem Parkplatz. Für 2026 werden mehr als 150 Ladevorgänge prognostiziert. Da die Skala der Studie bei ">150" aufhört, gehe ich angesichts der Wachstumsrate von deutlich mehr aus. Der Anteil der Neuzulassungen liegt 2021 nämlich bei 13% (und hat sich innerhalb eines Jahres verdreifacht)[1], sodass ich schlussfolgere: Es gibt jetzt schon einige, es wird in Zukunft aber noch viel, viel mehr Gäste geben, denen eine Lademöglichkeit für ihren PKW sehr wichtig ist. Abwarten und aussitzen kann viel schneller zu unangenehmen Situationen führen, als es die 1% Elektroautos im Moment vermuten lassen. Wenn ich mich als E-Auto-Fahrer daran gewöhnt habe, selbst beim Discounter-Einkauf eine Lademöglichkeit zu haben, stößt es auf unverständnis, dass das PL soetwas nicht anbietet. Folgend ein kurzer Ausflug, warum ich das so sehe.

 

Warum ist das Bedürfnis beim PL-Besuch laden zu wollen so groß? Welchen Mehrwert habe ich als Besucher/Kunde.

  1. Zunächst mache ich mal eine Annahme, die einige hier im Forum vielleicht nur schwer nachvollziehen können 😛: die allermeisten PL-Besucher suchen sich den Antrieb ihres Autos nicht danach aus, ob sie damit gut zum PL fahren können oder nicht. Anders gesagt: die Abwesenheit einer Lademöglichkeit wird für quasi niemanden das ausschlaggebende Argument sein, um sich kein Elektroauto zu kaufen. Andersherum kann ein Schuh draus werden. Da das PL nicht so besonders prickelnd mit Öffis zu erreichen ist, suche ich den Vergnügungsort meiner Wahl eher danach aus, wo ich mit vollem Akku wieder wegfahren kann. Ich denke, dass eine Lademöglichkeit für Elektroautos mindestens ein positiver Standortfaktor ist und aufgrund obiger Zahlen wird es bald ein Hygienefaktor sein (heißt: es zu haben fällt nicht positiv auf, aber es nicht zu haben ist für viele potentielle Besucher ein starkes Negativargument).
  2. An den meisten anderen Reisezielen finden sich inzwischen Lademöglichkeiten (seien es Städte, Sehenswürdigkeiten oder der IKEA); Das Klischee, dass das Elektroauto nur für die Kurzstrecke taugt, ist heute schon falsch und wird in den nächsten 4 Jahren noch viel weniger richtig werden. Grund ist weniger eine steigende Akku-Kapazität (reale Reichweite von Mittelklassewagen liegt oft bei 150-250km), sondern die fast immer vorhandene Lademöglichkeit am Zielort. Wie ihr vielleicht erraten habt, fahre ich selber elektrisch und fühle mich (anders als erwartet) nur äußerst selten in der Reichweite eingeschränkt. Das PL war eine überraschende Ausnahme!
  3. Viele PL Besucher nehmen eine etwas weitere Anreise in Kauf. Das verraten die Kennzeichen auf dem Parkplatz. Bei einer Anreise von 100km (z.B. Essen, Koblenz, Siegen) wird es mit Hin- und Rückweg also schon knapp ohne Zwischenstopp.
  4. Die Karre steht 8h lang rum und tut nichts. Selbst mit einer relativ schwachen (aber deshalb günstigen) 11kW Leitung bekomme ich in 8h jeden Akku wieder randvoll. Viele Autos wären vermutlich auch schon über eine 220V Haushaltssteckdose froh, das sind immerhin 100km extra-Reichweite.
  5. Die Kabel sind doch eh schon da. Wer auf die Idee kommt, Lifthügel durch LSMs zu ersetzen (keine Wertung, ich find's geil), wird ja wohl kein infrastrukturelles Problem mit zu dünnen Stromleitungen haben.

 

Warum ist die aktuelle Situation so?
Ich kann mir 4 Gründe vorstellen:

  1. Das PL sieht die von mir beschriebene Entwicklung als unkritisch und wartet erstmal ab. Meine Meinung: Man vertrödelt wichtige Zeit, in der man lernen könnte mit dem kommenden hohen Bedarf an Strom für Mobilität klarzukommen.
  2. Das PL hat einen Masterplan, der das Problem anderweitig löst (Stichwort Parkhaus).
  3. Das PL hat garkeinen Zugriff auf die Parkplatzsituation, da diese ja in fremden Händen liegt. Für die Betreiber der Parkplätze sind die unten beschriebenen Hürden schwieriger zu überwinden. Meine Meinung: Mir als Besucher ist ja wurscht, wem der Parkplatz gehört; Das Problem des leeren Akkus habe ich trotzdem. Das PL sollte sich hier erst recht eine schnelle Lösung überlegen, gemeinsam mit den Parkplatzbetreibern.
  4. Man ruht sich darauf aus, dass die anderen Parks (s.u.) auch keine Säulen haben. Wer also Achterbahn fahren will, muss eh den Ladesäulen-Zwischenstopp auf der Rückfahrt einplanen, egal wo man sich Vergnügen lässt. Meine Meinung ist identisch wie bei 1&2. So reaktionär habe ich das PL allerdings bisher nicht kennengelernt.

 

Welche Gegenargumente gibt es, eine Ladeinfrastruktur aufzubauen?

  1. Installationskosten: Die Anschlüsse müssen erstmal gebaut werden. Könnte man sich aber bestimmt fördern lassen. Schätze ich fürs PL als eher unwesentlichen Kostenfaktor ein. Für die kleinen privaten Parkplatzbetreiber könnte das schon eher spannend sein. Kann aber durch Drittanbieter umgangen werden. s.u. Außerdem wird man früher oder später Lademöglichkeiten anbieten müssen. Die Autohersteller stellen auf 90% elektrisch um. Stichwort: Hygienefaktor.
  2. Verwaltungs-Infrastruktur für Ladekosten: Man braucht ein schlaues System, wie der Besucher den geladenen Strom bezahlt. Ich könnte es gut verstehen, wenn das PL nicht auf den Stromkosten sitzen bleiben möchte (kleine Rechnung: 30kWh Ladevolumen bei 0.2€ Stromkosten/kWh macht ca. 6€/Gast, also knapp 1000€ für 150 Ladungen pro Tag). Ebenso verständlicher Weise möchten die Fahrer konventioneller Antriebe per Umlage/Eintrittspreiserhöhung nicht für den Saft der Stromer mitbezahlen. Kann aber alles umgangen werden, wenn man einem externen Betreiber (EnBW, Ionity, etc.) erlaubt, seine eigenen Säulen hinzustellen und zu kassieren. An anderen Zielen ist das übrigens der Standard.
  3. Wer bekommt, wer nicht?: Natürlich ist ein zweischicht-System denkbar (Umparken nach 4h), aber kaum jemand wird aus der Taron-Schlange ausscheren, um sein Auto umzuparken. So oder so, es wird nicht jeder, der eine Säule benutzen kann, auch eine bekommen können. Allerdings haben alle Ausflugsziele dieses Problem, und mit dem Risiko, dass alle Säulen belegt sein könnten, gehe ich regelmäßig um. Ist für mich kein Argument, deshalb gar keine zu haben. Ärgerlich wäre es natürlich, wenn auf Mystery noch Säulen frei sind, ich aber auf China eingewiesen werde. Lässt sich aber regeln, und ist für mich daher nicht ausschlaggebend.
  4. Wie oben erwähnt: Zuständigkeitsgedöns mit den privaten Parkplatzbetreibern kann anstrengend sein. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass man sich davon aufhalten ließe, wenn man das Thema ernsthaft angehen wollen würde.


Wie machen es andere Parks?
Die gute Nachricht für's PL: die Konkurrenz schläft auch, oder hat den gleichen mysteriösen Masterplan:

  • Einbisschenpositivbeispiel HansaPark: 10x Tesla + 2x normale Ladesäulen
  • Europapark: 6 Ladesäulen
  • Heidepark: 2 Ladesäulen
  • Moviepark: Nichts
  • Tripsdrill: Nichts
  • Holidaypark: Nichts

Diese kleine Statistik flüstert zu mir: irgendwie scheint da mehr hinter zu stecken als "der Park bekommt es halt nicht hin" oder "hat einfach keine Lust".

 

Deshalb: lasst uns diskutieren! Ich bin auf eure Gedanken gespannt :)Könnt ihr meine Überlegungen nachvollziehen oder denkt ihr, ich liege irgendwo falsch? Habt ihr Ideen, wieso das PL keine einzige Säule hat, der Aldi um die Ecke aber schon? Seid ihr betroffen und würdet euch über Lademöglichkeiten freuen? Denkt ihr, das PL verpennt etwas, oder haltet ihr es für richtig, dass das PL (noch) keine Lademöglichkeiten anbietet?

 

Schöne Grüße,
Doke

 

P.S.: Ich denke nicht, dass dies der richtige Ort ist, um über die allgemeine Sinnhaftigkeit der Elektromobilität zu diskutieren (wie schon in anderen Posts vermerkt: es geht hier ums PL, nicht um Politik). Jede/r ist willkommen, das Thema mit mir per PM zu diskutieren; Man muss allerdings damit rechnen, mit Fakten konfrontiert zu werden ;)

Quellen, abgerufen am 16.07.21:
[1] https://www.kba.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/Allgemein/pm01_2021_E_Antrieb.html
[2] https://www.rhein-erft-kreis.de/sites/default/files/abschlussbericht_eechargis.pdf

Hab eine Zusammenfassung für alle Lesefaulen vergessen:

tl;dr: Das PL hat keine Lademöglichkeit für E-Autos. Ich denke, man verpennt hier eine Entwicklung und verliert Lernzeit. Was denkt ihr?

Featured Replies

Geschrieben

Rechnung 1,8 E-Autos am Tag:

 

Die Rechnung ist natürlich für das erste In Ordnung.

Aber hier haben wir zwei Sachen vergessen:

1. Die Verkaufszahlen von E-Autos steigen kontinuierlich.

2. Welche Fahrzeuge nutzen die Besucher hauptsächlich.

3. Ideale Ladezeiten bei Parkbesuch, da werden auch Autos voll, die kein Schnelllader haben.

Geschrieben
vor 14 Stunden schrieb LeoLa:

Je flächendeckender öffentliche Lademöglichkeiten zur Verfügung stehen, desto attraktiver wird das Elektroauto. 

Vielleicht noch als Nachtrag… Wäre cool, wenn das jetzt hier nicht in eine Pro/Contra Debatte über Elektromobilität ausartet.

 

Ich hatte in meinem Post versucht nur nackte, aktuelle Zahlen zu bemühen ohne auf das Thema Pro/Contra ein zu gehen. Das alles hast du mit deiner Antwort durch ein rein ideologisches Argument weg gewischt. Wir müssen die Verkehrswende fördern und deshalb sollte der Park Ladesäulen aufstellen auch wenn sie im Moment gar nicht so nötig sind.

 

Ideologische Argumenten kann man aber nicht ohne Pro und Contra begegnen. Also erlaube mir an dieser Stelle einen Kommentar dazu:

 

Dass es kein 'weiter so' auf lange Sicht geben darf was die Mobilität angeht, darüber sind wir uns glaube ich einig. Die Benzin und Diesel Technik kann nicht ewig weiter betrieben werden. 

Trotzdem halte ich persönlich den derzeit politisch gepuschten Elektro Auto Weg für völlig falsch. Elektroautos sind toll für den Stadtverkehr. Strecken kleiner 50km. Für alles darüber hinaus müssen die Akkus so groß werden, dass der Nutzen für die Umwelt durch die benötigten Rohstoffe gegen null geht.

Die in meinen Augen bessere Lösung für weitere Strecken wäre die Brennstoffzelle. Wasserstoff. Die Technik ist ausgereift und auf dem Markt verfügbar, wird aber politisch nicht gefördert.

 

Ich persönlich würde einen Brennstoffzellen-Akku Hybriden als hervorragende Lösung betrachten. Ein kleiner Akku der für den täglichen Bedarf (50-60 km) ausreicht und eine Brennstoffzelle die für längere Strecken übernimmt. Da auch die Brennstoffzelle erstmal nur Strom erzeugt würden beide Energiequellen den selben wartungsarmen Antriebsstrang antreiben. Dadurch liegen die Kosten deutlich niedriger als bei den derzeit verfügbaren Hybriden die ja zwei vollständig unabhängige Antriebsstränge benötigen. Die kleineren Akkus sparen das Gewicht der Brennstoffzelle ein so dass das Fahrzeug nicht schwerer wird als ein derzeitiges E-Auto etc. 

Ich bin absolut überzeugt, dass der E-Auto Hype mit den kontinuierlich steigenden Verkaufszahlen schlagartig endet, sobald die staatlichen Förderungen enden. Hinzu kommen die stetig steigenden Stromkosten und irgendwann die Akku Entsorgungskosten. 

 

Was ich sagen will: Für eine zukünftig vielleicht nötige Entwicklung jetzt wie verrückt Ladesäulen zu bauen ohne zu wissen ob sie wirklich nötig werden ist für ein Wirtschaftsunternehmen nicht Sinnvoll.  Ladesäulen benötigen nur ein Kabel. Die entsprechende Energie Infrastruktur besitzt der Park notwendigerweise sowieso. Ladesäulen würden sich also wenn benötigt kurzfristig aufstellen. Warum also jetzt vorauseilend Geld investieren so lange es noch nicht nötig ist.    

Geschrieben
vor 15 Stunden schrieb LeoLa:

Was bringt es dir, dein Altöl nicht in den nächsten Ententeich zu kippen?

Wirklich? Hier geht es immer noch um ein Wirtschaftsunternehmen. Das PHL ist keine NGO oder eine Zelle von Aktivisten mit politischer Agenda. Dem PHL geht es vordergründig ums Geld verdienen und dafür muss man wirtschaftlich handeln. Eine Investition zu tätigen, bei der die Amortisierung nicht geklärt ist, ist unwirtschaftlich. Umgekehrt ist das Risiko, welches dem PHL entsteht, wenn es keine Ladesäulen aufstellt, so gering, dass es nicht mal beziffert werden kann. Entsprechend wäre es unwirtschaftlich, jetzt Ladesäulen aufzustellen (zumal die ganze Diskussion schon dadurch witzlos ist, weil dem PHL gar keine Parkflächen zur Verfügung stehen, auf denen ohne Weiteres Tagesbesuchern Lademöglichkeiten geboten werden könnten).

 

Warum dein ALDI zu einem anderen Schluss gekommen ist, müsstest du ihn fragen. Dort könnte ich mir aber gut eine saftige Subvention der örtlichen Behörden bzw. eine kostenlose Installation durch ein Energieunternehmen als Grund für die Aufstellung vorstellen. In beiden Fällen würde der Imagegewinn durchs Greenwashing der Marke vermutlich die falls überhaupt vorhandenen, nicht-fremdgetragenen Kosten decken.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Ðata:

Das alles hast du mit deiner Antwort durch ein rein ideologisches Argument weg gewischt.

?

 

vor einer Stunde schrieb Ðata:

Trotzdem halte ich persönlich den derzeit politisch gepuschten Elektro Auto Weg für völlig falsch. Elektroautos sind toll für den Stadtverkehr. Strecken kleiner 50km. Für alles darüber hinaus müssen die Akkus so groß werden, dass der Nutzen für die Umwelt durch die benötigten Rohstoffe gegen null geht.

Die in meinen Augen bessere Lösung für weitere Strecken wäre die Brennstoffzelle. Wasserstoff. Die Technik ist ausgereift und auf dem Markt verfügbar, wird aber politisch nicht gefördert.

 

Das ist aber nunmal leider faktisch falsch.

 

@achterbahndennis Du behauptest die ganze Zeit, dass sich die Investition nicht rechnen würde, bzw stellst es so dar, als wäre eine Wallbox ein Mysteriöses Investitionsobjekt, dass man nicht mit zahlen messen kann. Fakten hast du dafür aber nicht geliefert.

 

Eine Wallbox kostet inkl. Installation für einen Privatkunden ca. 1000€. (Das dürfte bei 10-20 Boxen für ein Unternehmen also deutlich günstiger sein). Der Industriestrompreis liegt aktuell so bei ca 18 Cent. An der Wallbox wären 35 Cent für den Kunden schon sehr günstig, stellenweise bezahlt man bis zu 79 Cent, aber gehen wir mal vom günstigsten Fall aus. Dann hat sich die Wallbox nach 118 Tagen amortisiert, wenn man annimmt, dass auch jeden Tag ein Auto daran lädt (bei ca. 50 kWh Akkukapazität). Selbst wenns ganz schlecht läuft, rechnen sich die Wallboxen nach 2 Saisons schon. Wenns gut läuft bereits nach einer. Also wovon reden wir?

 

vor 23 Minuten schrieb achterbahndennis:

weil dem PHL gar keine Parkflächen zur Verfügung stehen, auf denen ohne Weiteres Tagesbesuchern Lademöglichkeiten geboten werden könnten

Das ist doch mal ein Argument ;)

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb LeoLa:

(Das dürfte bei 10-20 Boxen für ein Unternehmen also deutlich günstiger sein).

Da ich im Projektmanagement in einem großen Industrieunternehmen arbeite kann ich dir sagen: Du würdest dich wundern.

Günstiger wird da mit absoluter Garantie nichts. Die Wallbox für zuhause ist kostenmäßig nicht mit einer die der Park aufstellen müsste zu vergleichen.  Ich würde nur für die Hardware ca. 4000 bis 5000€ schätzen. Zuzüglich Installation, Kabelweg, Sicherungsabgang in der Unterverteilung. Dann noch die Eichung. Alles in allem kannst du sicher gut und gerne 10000 € für eine Ladesäule rechnen.

 

Nur mal auf die Schnelle mit Hilfe von Google rausgesucht:

https://www.schilder-versand.com/p/ladesaeule-duo-highline-bm-2-x-22-kw-sam-giro-e-27253?source=googleps&gclid=CjwKCAjwi9-HBhACEiwAPzUhHKxZdo0FcT3lKQP5HWTSh3fVTeloDku8Ntk6oAaO-6Cz98KuGQSgkxoC3PYQAvD_BwE

Eine Ladesäule mit eichfähiger Stromerfassung und Bezahlsystem. Nettopreis über 5000€ zuzüglich fast 300€ nur für den Betonsockel. Wohlgemerkt ohne Zuleitung und ohne Installationskosten.

 

Industriestrompreis 18cent stimmt. Leider ist Ladestrom in Deutschland nicht wie Industriestrom weitgehend von Steuern, Abgaben und Umlagen befreit. Die von dir angegebene Gewinnspanne also durch die Abgaben deutlich niedriger. 

 

Annehmen das jeden Tag ein Auto daran lädt kann man ebenfalls nicht.  

 

Du hast in deiner Amrotisationszeit mit 17 Cent/kWh Gewinn gerechnet. Da ich die genauen Abgaben nicht kenne, die da runter gehen, nehme ich mal nur die Mehrwertsteuer rein. In Realität sind die Abgaben höher.

Aber: Endpreis (brutto) 35Cent/kWh

Gibt einen Nettopreis 29,4Cent/kWh

Abzüglich der 18Cent/kWh Einkaufspreis bleiben 11,4Cent übrig.

 

Die 50kWh die geladen werden halte ich auch für zu hoch, lasse sie aber mal so stehen da ich keine verlässliche bessere Zahl habe.

Bei einer Auslastung von sehr hoch gegriffenen 75% (also jeden Tag drei von vier Säulen belegt.) komme ich auf eine Amortisationszeit von 2341,9 Tagen.

 

Also fast 10 Jahre. Immer unter der Voraussetzung dass in diesen 10 Jahren nichts kaputt geht.

 

Geschrieben
vor 16 Minuten schrieb Ðata:

Da ich im Projektmanagement in einem großen Industrieunternehmen arbeite kann ich dir sagen: Du würdest dich wundern.

Günstiger wird da mit absoluter Garantie nichts. Die Wallbox für zuhause ist kostenmäßig nicht mit einer die der Park aufstellen müsste zu vergleichen.  Ich würde nur für die Hardware ca. 4000 bis 5000€ schätzen. Zuzüglich Installation, Kabelweg, Sicherungsabgang in der Unterverteilung. Dann noch die Eichung. Alles in allem kannst du sicher gut und gerne 10000 € für eine Ladesäule rechnen.

 

Nur mal auf die Schnelle mit Hilfe von Google rausgesucht:

https://www.schilder-versand.com/p/ladesaeule-duo-highline-bm-2-x-22-kw-sam-giro-e-27253?source=googleps&gclid=CjwKCAjwi9-HBhACEiwAPzUhHKxZdo0FcT3lKQP5HWTSh3fVTeloDku8Ntk6oAaO-6Cz98KuGQSgkxoC3PYQAvD_BwE

Eine Ladesäule mit eichfähiger Stromerfassung und Bezahlsystem. Nettopreis über 5000€ zuzüglich fast 300€ nur für den Betonsockel. Wohlgemerkt ohne Zuleitung und ohne Installationskosten.

 

Also gegen dein 10.000€ halte ich aber mal sowas von gegen. Das was du gepostet hast ist auch eine Ladesäule und keine Wallbox, zudem mit autarkem Abrechnungssystem und vor allem zwei Ladeanschlüssen. Da wir aber beide keine verlässlichen Zahlen haben, lasse ich das ganze einfach mal so stehen und schaue mal, ob ich irgendwo was Handfestes herbekomme.

 

Ein Auto pro Tag war wie bereits gesagt optimistisch gerechnet und ein Endkundenpreis von 35 Cent eher pessimistisch. 

Geschrieben

Ich denke was die bisherige Diskussion gut gezeigt hat ist, dass es ein kontroverses Thema ist, bei dem sich die Geister deutlich scheiden. Lass es uns einfach an dieser Stelle gut sein lassen und akzeptieren, dass andere eben eine andere Meinung haben und auch haben dürfen. Eben auch die verantwortlichen im Park, die noch keine (oder nur zwei in der Tiefgarage) Ladesäulen aufgestellt haben.

☮️

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren