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Geschrieben

Nachdem Efteling nun mit der Eröffnung von Symbolica eine weitere Perle der europäischen Darkrides präsentiert, wachsen auch unter den Phantasialandfans wieder die Sehnsüchte nach einem modernen Darkride. Deshalb möchte ich diese Gelegenheit nutzen den seit Jahren immer wieder aufkochenden Wünschen nach einer Themenfahrt in Brühl einen eigenen Spekulationsthread zu widmen.

 

Bevor man großartig die Sinnhaftigkeit einer von Luftschlössern geprägten Thematik anzweifelt, möchte ich nur darauf hinweisen, dass es im Grunde doch möglich sein muss, aus den vergangenen Entscheidungen des Phantasialands eine Strategie herauszulesen, die auf die zukünftige Entwicklung des Parks schließen lässt. Denn diese strategische Ausrichtung wird es in Form eines 10 oder 20 Jahre Plans sicherlich geben. Dazu gehört die Beantwortung der Frage für was man als "das Phantasialand" in der europäischen Parklandschaft stehen will und mit welchen Attraktionen und Mitteln man dort hinkommen möchte. Und zu einer Profilschärfung gehören eben auch die Dinge, die man nicht macht. Deshalb ist für mich die Frage wie das Phantasialand in Zukunft plant mit seinem Darkrideangebot umzugehen, wie für viele von uns, von höchstem Interesse.

Zur möglichst fundierten Erkundung dieser Frage habe ich im Folgenden viele Gedanken, die hier im Forum geäußert wurden, in einem längeren Beitrag zusammengefasst und mit meinen eigenen Ideen ergänzt, was uns hoffentlich als Ansatz für Diskussionen, Spekulationen und Wünsche für die Zukunft von Darkrides im Phantasialand dienen kann. Ich freue mich auf eure Ideen!

 

Wie sieht die Zukunft von Darkrides im Phantasialand aus?

Für den Versuch einen Blick in die Zukunft zu werfen, lohnt immer die Betrachtung der Vergangenheit. Beim Phantasialand blickt man auf eine Vergangenheit zurück in der man in den 80er und 90er Jahren mit seinen Themenfahrten in der europäischen Elite mitspielte. Silbermine, Hollywood Tour, Galaxy, 1001 Nacht, Geisterrikscha oder aber auch das Tanagra-Theater und der Zeittunnel bei der Fahrt im Phantasialand-Jet boten Darkride-Kost, die das Gesicht des Phantasialands geprägt haben. Intuitiv gesprochen, möchte man dieser Zeit den Auftrag an die Neuzeit aussprechen, dieses Parkprofil beizubehalten. Zur Wendeseite dieser Geschichte gehört allerdings, dass seit eben jener Zeit kaum Investitionen in diesen Attraktionstyp geflossen sind. 1990 hat man mit der Hollywoodtour den letzte klassischen Darkride eröffnet und gleichzeitig die Ära der Themenfahrten im Phantasialand beendet, was mit Sicherheit auch mit dem Ausscheiden von Parkgründer Schmidt wenige Jahre später zusammenhängt. Schließlich war es maßgeblich sein Wirken, beeinflusst durch seinen langjährigen Hintergrund in Funk & Fernsehen, sowie der Animatronik, der die erzählerische Komponente in die Fahrgeschäfte der Löffelhardts brachte. Die harte Wahrheit ist: Seit über 25 Jahren – also mehr als halb so lange wie der Park überhaupt exisitiert– hat man außer Maus au Chocolat keine einzigen Darkride mit Headliner-Potenzial eröffnet. Da halten auch Hotel Tartüff, Wakobato und Feng Ju Palace als Kleinattraktionen und gescheiterte Projekte kaum als Ersatz zum Wegfall der einstigen Publikumsmagneten her. In der Zwischenzeit entstanden die kompletten Themenbereiche Mystery inkl. Klugheim, Wuze Town, Deep in Africa, das neue Mexico, das neue Alt-Berlin und bald Rookburgh – also fast das komplette „moderne“ Phantasialand. Die Sorge um die zukünftige Stellung von Darkrides im Parkangebot ist also berechtigt, denn mittlerweile weiß man überhaupt nicht mehr was man sich in Brühl unter einer modernen Themenfahrt vorstellt. Auch wenn es vielleicht dramatisch klingt; vieles spricht auch dafür, dass die Parkleitung Themenfahrten im Phantasialand keine Zukunft einräumt:

 

Mit dem Wegfall von Race for Atlantis und der Entscheidung diese Fläche einem Coaster als Hauptattraktion zu widmen, weist die Attraktionsvielfalt in Sachen Themenfahrten langfristig eine Lücke auf. Auch wenn die Rookburgh-Baustelle mit einer Fläche von annähernd 9.000m² oft als ausreichend für weitere Attraktionen dargestellt wird, glaube ich nicht, dass dies genug Raum für eine Themenfahrt nach Ansprüchen der Löffelhardts bietet. Maus au Chocolat ist zwar platzsparend auf 1.500m² untergebracht, was aber nur durch den Bildschirmlastigen Aufbau der Attraktion ermöglicht wird. Ein wahrer Darkride braucht Szenen mit Tiefe, die in großen Hallen untergebracht sind, um die Illusion einer Scheinwelt wahr werden zu lassen. Efteling hat zur Verwirklichung seiner europaweit-führenden Interpretation eines Darkrides ein Gebäude mit 3.600m² Grundfläche errichtet. Es ist schwer vorstellbar wie wie man derartiges zusammen mit dem längsten Flying Coaster der Welt und anderen Dingen, die ein Themenbereich so braucht, in Rookburgh unterbringen will.

 

Da man den eigentlichen Themenpark auch im Falle einer Erweiterung nicht vergrößern möchte, hat das Phantasialand nicht mehr viele Pfeile im Köcher, wenn es darum geht in der Welt der Darkrides die Muskeln spielen zu lassen. Als potenzielle Flächen zur Realisierung eines Darkrides fallen eigentlich nur die oft genannten und der Erneuerungspolitik der letzten Jahre folgende, Überarbeitung des Tempel-Komplexes und die Ausschlachtung der Geisterrikscha ein. Eventuell auch ein Abriss des Silverado Theatre, aber das war es dann auch. Mangels Anzeichen für derlei Pläne bleiben solche Zukunftsprojekte höchstspekulativ und im Falle von Temple of the Nighthawk hat sich die Weisheit „Totgesagte leben länger“ schon lange bewährt.

 

Am deutlichsten spricht gegen eine rosige Zukunft von Themenfahrten in Brühl, der einfache Fakt, dass man die letzten Jahrzehnte auch ohne sie gut zurecht gekommen ist. Der Schausteller-DNA der Löffelhardts folgend, hat man sich erfolgreich darauf konzentriert einzigartig eingebettete, rasante Fahrerlebnisse zu bieten und eben keine Geschichten mehr zu erzählen. Und das ist durchaus eine Überraschung, denn bei den erfolgreichsten Parks der Welt von Disney und Universal sind nicht Achterbahnen, sondern Themenfahrten der Star. Aber auch extremere Coaster, die zugleich in eine 360°-Kulisse eingebettet sind, stehen dort dafür nicht, sondern eben nur im Phantasialand. Mit dieser Philosophie hat man die letzten Jahre ein internationales Herausstellungsmerkmal geschaffen, was durchaus als strategische Positionierung verstanden werden darf. Die Entscheidung für die Langlebigkeit von Achterbahnen ist gleichzeitig der Abschied vom Wettrüsten im Themenfahrtbereich. Denn es ist nun einmal so: Colorado Adventure zieht auch 20 Jahre nach Eröffnung noch Aufmerksamkeit auf sich, während Hollywoodtour und Co bei aller Nostalgie kaum große Anstehzeiten verursachen. Und eine Attraktion die keine Besucher bindet und Platz wegnimmt ist sowohl strategisch als auch finanziell ein Problem.

 

Zu guter Letzt muss man auch feststellen, dass die Voraussetzungen um packende Darkrides bieten zu können für kleinere Parks deutlich schwieriger geworden sind. Im Gegensatz zu den Primussen von Universal und Disney besitzt man weder die weltweit bekannten Eigenmarken, noch profitiert man beim Themenfahrtbau von den Synergien, die die weltgrößten Filmstudios mitbringen. Für Harry Potter, Star Wars, Schneewittchen und Frozen reist man von weit her, aber tut man das, um die Geschichte der Wuze zu hören? Zumal man im Phantasialand auch gar nicht mehr versucht eigene Charaktere aufzubauen: bei allen Respekt vor den Drachen – da war der Phantasialand-Chimpanse in den 90er schon wesentlich präsenter als Maskottchen. Selbst der Efteling-Clown funktioniert da besser, weshalb er auch eine Hauptrolle bei Symbolica einnimmt. Da passt es nicht, zweistellige Millionenbeträge in Darkrides zu investieren einfach nur um den technischen Wettlauf stand zu halten, wenn man im Vorhinein weiß, dass die Konkurrenz strategische Vorteile hat. Und obwohl Efteling nicht nur in Europa in Sachen Top-Themenfahrten Einzelkämpfer gegen die Konkurrenz aus Amerika ist, verbirgt sich auch für den Giganten aus Holland ein Risiko hinter Symbolica:

Auch wenn man mit seiner Vision von einem Trackless Ride, direkt in die für unerreichbar gehaltenen Sphären von Disney’s Mystic Manor vorgedrungen ist: Trotz aller Effekte hat man keinen Ride gebaut der state-of-the-art ist. Und das lässt sich vor allem an den Animatronics fest machen: Animatronics haben Darkrides schon immer zu etwas Besonderen gemacht, indem sie statischen Szenen Leben eingehaucht haben. Die neuste Generation der Animatronics, wie die Goblins bei Escape from Gringrotts oder die Navi im neuen Avatar-Land in Disney’s Animal Kingdom, dürften für sich genommen schon Millionenbeträge kosten. Die Unterlegenheit des Phantasialand drückt sich dadurch aus, dass die Antwort auf diese Entwicklung bisher auf Disko-Laser samt rheumatischer Azteken-Animatronic, einem Tortenkarussell in Maus au Chocolat und sich bewegende Körperteile in der Preshow von Feng-Ju Palace beschränkt war. Während die Symbolica-Animatronics  qualitativ sicherlich weit hinter den amerikanischen Vorbildern einzuordnen sind, erfüllen sie moderne Ansprüche und versprechen für den Moment Langlebigkeit.  Die Frage, ob auch diese irgendwann vom technischen Fortschritt eingeholt werden, kann nur von der Zeit beantwortet werden.

 

Doch bei aller Skepsis lohnt es sich auf einem positiven Gedanken zu enden. Ja, es ist davon auszugehen, dass das Phantasialand nicht wie früher auf ein reiches Darkrideangebot setzen wird. Ja, es ist schwieriger und risikobehafteter geworden eine Themenfahrt zu bieten, die über Jahrzehnte Besucher lockt. Und ja, ein Mann wie Richard Schmidt fehlt dem Phantasialand in der Neuzeit. Aber es bleibt schwer vorstellbar, dass ein Park, der dermaßen Schwerpunkte in Thematisierung setzt und immer wieder betont Themenerlebnisse bieten zu wollen wie das Phantasialand, in Zukunft gänzlich auf den Attraktionstyp, der dies am meisten verkörpert, verzichten will. Allen voran deshalb, weil dies in Europa immer noch ein Alleinstellungsmerkmal darstellt. Alton Towers, Gardaland, Port Aventura bieten so gut wie keine klassischen Darkrides. Also worauf darf man denn noch hoffen in Brühl?

 

Ein Trend von modernen Darkrides mit dem sich der Park sicherlich identifizieren kann ist es, einzigartige Fahrsysteme zu bieten. Omnimover zu Wasser und Land, Trackless Rides, Roboterarme und Gondeln sind schwer „en vogue“, da sie durch ihre Einzigartigkeit das Eintauchen in eine Fantasiewelt fördern und die Dramaturgie einer Themenfahrt besser mitgestalten können. Und die Löffelhardts haben eine Vorliebe für innovative Fahrsysteme und -erlebnisse. Liftkonstruktionen bei Rapids oder Spinning Coaster? Vor River Quest und den Winjas ungehört. Trick-Tracks sind sonst rar gesäät – bei den Winjas und Chiapas findet man sie. Einen Drop-Tower im Dunkeln bei dem man sich gegenüber sitzt hat sonst keiner gebaut. Achja, und dann wäre da ja noch der erste Flying Launch Coaster der Welt. In dieser Disziplin kann das Phantasialand also selbstbewusst mitmischen. Auch die grundsätzliche Detailverliebtheit, die zur Erstellung atemberaubender Szenen benötigt wird, wird man im Brühl niemandem absprechen. Das einzige Problem stellt die Inszenierung der Szenen dar. Animatronics sind zu kostspielig und Videotechnik alleine nutzt sich schnell ab und wirkt nicht echt genug. Trotzdem, denke ich, wird gerade für das Phantasialand die Zukunft in der Projektionstechnik liegen. Zum einen weil der Platzmangel es nötig machen wird, zum anderen weil sich via Projection Mapping eindrucksvolle Erlebnisse für verhältnismäßig kleinen Aufwand liefern lassen und man bereits erste Erfahrungen damit gesammelt hat (Wintertraum). F.L.Y. und Rookburgh sollen dem Vernehmen nach auch verstärkt in die Richtung gehen, über den Einsatz von spezialisierten Beleuchtungs- und Projektionsfirmen wird jedenfalls heftig spekuliert. Gebündelt mit Feuer-, Wasser- und Dampfeffekten, die das Phantasialand mittlerweile auch beherrscht, lassen sich aus dieser dreier Kombination schon eindrucksvolle Geschichten erzählen, ganz ohne die Roboter tanzen lassen zu müssen.

 

Die für mich momentan greifbarste Vision eines modernen Darkrides im Phantasialand, besteht aus einer Ausschlachtung der Geisterrikscha, in die dann ein Mystic Manor Klon gebaut wird. Das glaube ich deshalb, da der Themenbereich China durch das dazugehörige Hotel zwar zugleich abrisssicher ist, aber zum anderen als einziger Bereich keine wirkliche Hauptattraktion bietet. Zum anderen wird man die Geisterrikscha platztechnisch auch nur mit einem Darkride ersetzen können. Viel weniger greifbar ist die Zukunft vom Tempelkomplex. Bei einem Vollabriss erwarte ich hier eher einen neuen Themenbereich als Einzelattraktionen, was bedeutet das dort alles passieren könnte. Letzten Endes passt das Vorbild Mystic Manor auch thematisch in den China-Bereich und man könnte es als Augenzwinkern auf alte Zeiten verstehen, wenn man ein wenig bei der großen Konkurrenz abkupfert. Denn eines ist klar: man wird so oder so seinen eigenen Weg gehen und dass man diesen in Zukunft ganz ohne Themenfahrten angehen will, ist wahrscheinlich das Einzige was im Land der Fantasie unvorstellbar ist.

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    Wollte mal etwas teilen, was ich vor einiger Weile gemacht hatte. Ich hatte Umrisse verschiedener moderner Darkrides in anderen Parks genommen und diese direkt mit den Flächen der Berlin-Baustell

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Geschrieben
vor 15 Minuten schrieb inxs:

Darf man aus Interesse fragen wie ein Darkride definiert wird?

 

Ich dachte immer es muss Stock Dunkel sein wie beim Temple oder EuroSat im EP. Jemand hat aber etwas von Chiapas gesagt. Kann mich jemand aufklären?

 

Quelle: Wikipedia 

 

Eine Themenfahrt bezeichnet ein Fahrgeschäft, dessen Fahrzeuge an thematisierten, meist bewegten Szenen vorbeifahren. Themenfahrten werden auch Dark Ride (deutsch wörtlich Dunkle Fahrt) genannt, vor allem, wenn ihre Hauptanlage in einem geschlossenen Raum liegt. 

Bearbeitet von Hector#14 (Änderungen anzeigen)

Geschrieben

Gerne!

 

Darkride bedeutet halt nicht einfach, dass es dunkel sein muss. Sondern versetzt dich durch (bewegte) Szenen und Thematisierung in andere Welten, in eine Geschichte sozusagen. Oder auch mehrere Geschichten (Hollywood Tour)

 

Finde den Begriff Themenfahrt sowieso treffender. Aber wie das halt heutzutage so ist...?

 

So kann man also Passagen von Chiapas als Darkride Parts bezeichnen. Oder der Beginn von Blue Fire im Europapark. Reine Darkrides oder Themenfahrten sind es dadurch aber selbstverständlich nicht

Bearbeitet von Hector#14 (Änderungen anzeigen)

Geschrieben

Mal rein interessehalber, wie sieht es eigentlich mit dem Hotel Tartüff aus?

Ich weiß, es ist ein Funhouse, aber ist es im Prinzip nicht auch eine Art Darkride (bzw. Darkwalk)?

Bezogen auf die Definition „Hauptanlage in einem geschlossenen Raum“.

Denn dann hätte das Phantasialand wie früher wieder vier Darkrides... 

Geschrieben

Und selbst wenn das so wäre, dann wäre das Tartüff wohl kaum eine ernst zu nehmende Konkurrenz zu richtigen Darkrides.

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb inxs:

Darf man aus Interesse fragen wie ein Darkride definiert wird?

 

In der englischen Wiki vielleicht etwas treffender Formuliert:

 

Zitat

A dark ride or ghost train is an indoor amusement ride on which passengers aboard guided vehicles travel through specially lit scenes that typically contain animation, sound, music and special effects.[1] Appearing as early as the 19th century, exhibits such as tunnels of love, scary themes and interactive stories have been the subject of rides under the original definition.

 

Zitat

Ich dachte immer es muss Stock Dunkel sein wie beim Temple oder EuroSat im EP.

 

Merke: Although the Temple is not a dark ride, it is definitely a dark ride! :000_lol1:

Bearbeitet von Schlussbremse (Änderungen anzeigen)

Geschrieben

Themenfahrt trifft wohl bei Chiapas eher die Definition.

Hoffe FLY wird eine Themenfahrt mit rasanten Achterbahn Elementen.

Oder eine Achterbahn mit Themenfahrt-Elementen...

Temple ist einfach ne vernachlässigte Darkride Achterbahn in meinen Augen

Bearbeitet von ImagineerTim (Änderungen anzeigen)

Geschrieben

Ist der Begriff Themenfahrt so eindeutig? Für mich ist in einem Themenpark jede Attraktion eine Themenfahrt, auch wenn sie im schlimmsten Fall fast keine Thematisierung hat, aber der Park mit dem Namen trotzdem eine Assoziation bzw. ein Gefühl verbinden will. Darum gibt man jeder Attraktion einen Namen. Man würde die Achterbahnen ja nicht einfach Achterbahn 1 bis Achterbahn 8 nennen :D

Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb galaxy:

Man würde die Achterbahnen ja nicht einfach Achterbahn 1 bis Achterbahn 8 nennen

Ich erinnere an Bobbahn 1, welche keine Bobbahn war und an die Bobbahn im Heide Park die tatsächlich sogar Bobbahn heißt... ???

Geschrieben

Jetzt muss man sich aber auch fragen: Ist der Heide Park denn überhaupt ein Themenpark? :ugly:

 

 

Denke im übrigen, dass Fly WENN ÜBERHAUPT einen kleinen Darkride-Part bekommen wird. Nichts großes. Das haben Chiapas und Taron gezeigt. Dass es eine Themenfahrt mit Achterbahnelementen wird, schließe ich aus.

Geschrieben

@galaxy Ist eine gute Frage.

Für mich ist eine Themenfahrt ein Fahrgeschäft, bei dem der Schwerpunkt des Erlebnis mehr von der Gestaltung und Einbettung in die Szenerie abhängt, als vom Fahrgefühl. Eine Achterbahn im Themenpark wäre damit dann nicht zwingend eine Themenfahrt, im Umkehrschluss muss eine Themenfahrt nicht unbedingt auch in einem Themenpark stehen.

 

Was auch ein Problem darstellt ist, mMn, dass die Begriffe "Darkride" und "Themenfahrt" sich nicht ganz 100% decken. Das entscheidende Element eines Darkrides scheint zu sein, dass es sich in einem Gebäude befindet. Aber ein Gebäude ist keine Voraussetzung für eine Themenfahrt.

Eine Bootstour im Freien, vorbei an Animatronics, wäre dann zwar eine Themenfahrt aber kein Darkride.

Geschrieben

Sehr schön analysiert. Das trägt eines zum Verständnis bei mir bei :)

Geschrieben

Ich finde die Übersetzung "Dark Ride" => "Themenfahrt" mindestens unglücklich, wenn nicht sogar unpassend.

Eine Themenfahrt ist eigentlich eine  Art Super-Kategorie und kann so gut wie alles umfassen:

Oldtimer-Fahrt => Themenfahrt

HT => Themenfahrt

Droomvlucht => Themenfahrt
Wacky-Worm um/durch den Apfel => Themenfahrt

Chiapas, River Quest => Im Grunde auch Themenfahrten mit Thrill-Element

CA/Raik/Talocan/Mamba/Taron/ etc. => selbst das ließe sich spitzfindig noch in dieser Kategorie einordnen

 

Zugegeben, das ist überspitzt, aber nach der reinen Definition ist es für mich nichts weiter als eine Fahrt, die den Besucher durch ein bestimmtes Thema transportiert oder ihn damit interagieren lässt. Ich frage mich, ob es dafür einen englischen Ausdruck gibt. Fällt mir spontan nicht ein.

 

Ein Dark Ride wiederum ist nach geläufiger Definition eben jene Teilmenge davon, die im Dunkeln bzw. In-House stattfindet.

Geschrieben

@Schlussbremse

Du sagst zwar selber es ist überspitzt dargestellt, aber diese Achterbahnen die du aufgezählt hast, halte ich wirklich für sehr weit hergeholt.

 

Themenfahrt ist nunmal definiert. Und ein einfaches 'die Attraktion hat ein Thema' reicht nicht zur Erfüllung dieser Definition. Ich muss da, wenn ich Zeit hab, nochmal recherchieren, weil die Wikipedia Definition sehr kurz gefasst ist und zugegebenermaßen Interpretationsspielraum lässt.

Geschrieben

Themenfahrt ist aber nicht nur im Kontext von Freizeitparks definiert. Schifffahrtsgesellschaften bieten auch Themenfahrten an. Das wäre vermutlich die weiteste Fassung.

 

Im Kontext von Freizeitparks ist die Wikipedia Definition okay: Fahrgeschäfte, die an Szenen vorbei fahren. Wobei Rundfahrgeschäfte auch nicht dazu zählen.

Geschrieben
  • Autor

Ich hab ja in meinem Einleitungspost zu diesem Thread relativ bewusst auch klassische Simulatoren unter den Begriff Themenfahrt gepackt, obwohl sie eigentlich eher als Flatrides klasssifiziert werden und nicht als Themenfahrt, da man sich ja eben nicht wirklich von der Stelle bewegt. 

 

Da es in den letzten Jahrzehnten vor allem bei den modernen Darkrides die Entwicklung gab, die Grenzen zwischen bildschirm-basierter Simulation und kulissenlastiger Themenfahrt verschwimmen zu lassen - am deutlichsten war das wohl bei The Amazing Adventures of Spiderman zu erkennen - finde ich kann man Simulatoren auch dieser Kategorie zu ordnen.

 

Mein entscheidendes Kriterium für die Definition "Themenfahrt" ist, dass das Erkunden eines bestimmten Themas bzw. einer Geschichte innerhalb eines Fahrgeschäfts im Vordergrund steht. Sie stellen unter den Fahrgeschäften damit das Gegenstück zu Thrillattraktionen (bspw Achterbahnen), bei denen das physische Erlebnis von Beschleunigung u.ä. vorderrangig ist. Aber natürlich gibt es thematisierte Achterbahnen und adrenalinauslösende Darkrides. Die Grenzen sind nicht immer klar, aber ich finde man kann sie erkennen, wenn man will.

 

(Bonusfrage: Was ist ein Fahrgeschäft? Meine Definition: Jede Attraktion, die in Folge von Einsatz von Maschinenkraft Personen fortwährend auf eine vordefinierte Art und Weise bewegt oder in ihrer Körperposition verändert. ? )

  • 8 Monate später...
Geschrieben
  • Autor

Ist zwar "nur" ein interaktiver Darkride, aber da Sesame Street - Street Mission letztes Wochenende in Port Aventura geöffnet hat, hier anbei mal ein Walkthrough-POV für unser Archiv.

 

Die Attraktion ist jetzt keine Offenbarung - auch weil mir "physische" Shooter wie z.B. Buzz Lightgear deutlich besser gefallen - so finde ich die Attraktion doch gelungen: Die echte Thematisierung zwischen den Leinwänden hat für mich mind. MaC-Niveau und insbesondere die Animatronics fallen mir positiv auf - mag aber auch daran liegen, dass sich die Figuren der Sesamstraße besonders gut dafür eignen, weil man von Puppen aus dem Fernsehen sowieso eher eingeschränkte Bewegungsabläufe gewohnt ist . Ich zähle insgesamt 6 vollwertige Animatronics - wenn man überlegt, dass die Attraktion "nur" 15 Mios gekostet haben soll (weniger als die Hälfte von Symbolica), dann habe ich Hoffnung im Phantasialand bald auch mal wieder Roboter sehen zu dürfen. Es wird wirklich wieder dringend Zeit, dass Bewegung und Lebhaftigkeit in die Thematisierung kommt. DRINGEND.

 

Ich würde auch stark dafür plädieren sich nicht auf Spitzen-Animatronics zu versteifen, sondern sich einer Vielfalt unterschiedlich komplexer Animatronics zu öffnen. Auch viele Roboter mit eher limitierten Bewegungsradien können einen Zweck erfüllen und Stimmung erzeugen. Selbst in Tripsdrill ploppt aus den Beeten und Schauhäusern am Wegesrand immer mal wieder ein Zwergenkopf hoch - für diese kleinen Späße, die ungemein zum Gesamterlebnis beitragen, braucht es keine hyperrealistischen Avatare aus Pandora. (Als Highlight eines Darkrides, nehm ich sie aber natürlich auch gerne).

 

 

Geschrieben
vor 14 Stunden schrieb Philicious:

Ich würde auch stark dafür plädieren sich nicht auf Spitzen-Animatronics zu versteifen, sondern sich einer Vielfalt unterschiedlich komplexer Animatronics zu öffnen. Auch viele Roboter mit eher limitierten Bewegungsradien können einen Zweck erfüllen und Stimmung erzeugen. Selbst in Tripsdrill ploppt aus den Beeten und Schauhäusern am Wegesrand immer mal wieder ein Zwergenkopf hoch - für diese kleinen Späße, die ungemein zum Gesamterlebnis beitragen, braucht es keine hyperrealistischen Avatare aus Pandora. (Als Highlight eines Darkrides, nehm ich sie aber natürlich auch gerne). 

 

Kann dir da nur zustimmen, so schön gestaltet die Themenbereiche im Phantasialand auch sind, so leblos sind sie doch irgendwo. In anderen Parks werden die Kulissen mit kleinen Animatronics zum Beispiel erst zum Leben erweckt. Klar gibt es im Phantasialand Effekte, die sich bewegen (Klugheim(Windrad)), aber es ist keine lebendige Bewegung von Lebewesen oder sonstigem. Mir persönlich gefällt zum Beispiel, was man im Toverland im Magischen Tal geschaffen hat, an mehreren Ecken im Bereich kann man den kleinen D'Wervels begegnen, wie sie kurz den Kopf aus ihren Hütten heben oder andere Dinge machen.

Natürlich muss das Phantasialand nicht zwingend Figuren in Klugheim verstecken, aber Black Mamba hätte z.B. das Potenzial gehabt, Dschungeltiere oder sonstiges nicht nur vom Band sondern als Animatronic zu realisieren, sodass auch Nichtfahrer dort was zu sehen gehabt hätten. Für mich ist das dieser Punkt der trotz der größeren Investitionen den Park stellenweise einfach auch hinter anderen Parks stehen lässt, vom Eingangsbereich bzw. den Eingangsbereichen mal abgesehen, da rangiert der Park für mich auf einem der letzten Plätze.

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